Düsseldorfer Bildhauer

 

Peter Rübsam

 

ist unser neuer Schirmherr des Jubiläums-Festivals

 


Peter Rübsam: Schirmherr 2018 von viersen°openart

 

Zum fünfjährigen Jubiläum des Viersener Kunstfestivals ist der Initiative viersen°openart ein Clou gelungen: der weithin bekannte Düsseldorfer Bildhauer Peter Rübsam konnte für die Schirmherrschaft 2018 gewonnen werden. Der Schöpfer des Gustav-Gründgens Denkmals am Düsseldorfer Schauspielhaus und der Großplastik „Steinzeittor“ in Rheindahlen, um nur zwei seiner Werke aus einer Vielzahl von bildhauerischen Schöpfungen im Rheinland zu nennen, stellt am 19. August 2018 mit vierzig anderen Künstlern im Viersener Lyzeumsgarten aus.

 

Aus Stein, Holz, Bronze und Beton schafft Peter Rübsam Werke, die durch ihre klaren Formen bestechen. Der Künstler spielt mit dem Material und dem einfallenden Licht auf eine so meisterhafte Weise, dass sich harte Marmorblöcke unter seinen Händen zu amorphen Stoffen zu wandeln scheinen,

 

Der Künstler, Sohn des Bildhauers Jupp Rübsam, wurde 1941 in Nümbrecht / Oberbergisches Land geboren, verbrachte eine großen Teil seiner Kindheit und Jugend bei seinem Vater in Hinsbeck. Bereits als Siebzehnjähriger erlernte er das Steinmetzhandwerk.

 

Ob in Pietrasanta / Italien, Antwerpen / Belgien oder ganz aktuell an der Europäischen Kunstakademie Trier ist Rübsam auch in der Ausbildung von Bildhauern tätig. Hierzu gehören auch seine früheren Gastprofessuren in Hamburg und Karlsruhe.

 

Zusammen mit dem Sponsor des Kunstfestivals, der Volksbank Viersen, hat am 24.März 2018 die Initiative viersen°openart den Künstler in seinem Atelier in Düsseldorf besucht. Hier wurde deutlich, dass Peter Rübsam nicht nur ein bedeutender Bildhauer ist, sondern auch ein Multiinstrumentalist: neben einem Flügel, dem Saxophon, der Gitarre, der Trompete, dem Akkordeon, beherrscht er auch den Dudelsack in einer Perfektion, die in der Vergangenheit zu zahlreiche Auftritten und Plattenaufnahmen geführt haben.

 

"Die Bildhauerei ist für mich das Standbein, die Musik ist das Spielbein“, führt der Künstler hierzu aus und erinnert sich, dass er Ende der sechziger / Anfang der siebziger Jahre mit seiner Jazzband, zu der auch bekannte Mönchengladbach Musiker gehörten, in einem Lokal in Dülken gespielt hat.

 

Die Besucher des Kunstfestivals am 19.08.2018 werden das große Vergnügen haben, neben dem bildnerischen Werk Peter Rübsam auch musikalisch zu erleben.

 

gez. Uwe Peters                                                                                                            Viersen, den 11.04.2018

 



 Peter Rübsam - Biographie:

 

1941

in Nümbrecht geboren

1958 - 59

Steinmetzpraktikum bei Erich Moog - Kottenheim/Eifel

1959 - 60

Holzbildhauerei bei Jojo Sievers - Düsseldorf

1961 - 65

Studium - Kunstakademie Düsseldorf bei Professor Manfred Sieler

seit 1965

freischaffender Bildhauer

1968

Studienaufenthalt - Berlin

1971 - 74

Nebentätigkeit als Musikpädagoge - Jugendmusikschule Kempen
Fach: klassische Gitarre

1973 - 78

Mitglied der Jury Winterausstellung | Düsseldorf

1974 - 79

Nebentätigkeit als Kunsterzieher - Lessing-Gymnasium
Düsseldorf

1979 - 80

Studien- und Arbeitsaufenthalt - Pietrasanta/Italien

1981 - 82

Arbeitsaufenthalt - Antwerpen/Belgien

1982

Teilnahme am 2. Internationalen Bildhauersymposion Bentheimer Sandstein/Bentheim

1984

Gustav Gründgens Denkmal - Düsseldorf

1984 - 85

Gastprofessur - Hochschule für Bildende Künste Hamburg

1988

Teilnahme am Mayener Natursteinsymposion - Eifel

1988

Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - Meerbusch

seit 1988

Dozentur für Bildhauerei - Europäische Kunstakademie Trier

1989

Mutter-Ey Denkmal - Wickrath/Mönchengladbach

1989 - 90

Gastprofessur - Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe

1995

Mahnmal für die Widerstandskämpfer der Stadt Düsseldorf -
Nordfriedhof Düsseldorf

1997

Bildhauersymposion - Hinsbeck/Nettetal

1999

Großplastik "Steinzeittor" - Rheindahlen/ Mönchengladbach

2004

Bodenarbeit "Silhouette" - Landesgartenschau Trier

2007

Belgisch Kaltblut - Nettetal/Hinsbeck

2008

Kraft II - Rathaus Nümbrecht

2013

Ziegendenkmahl - Bad Godesberg/Friesdorf

 


Atelierbesuch beim Schirmherrn 2018 Peter Rübsam

 

An dieser Straße wohnt die Kunst!

 

Fast mitten in Düsseldorf, kaum zwei Steinwürfe vom Rhein entfernt, liegt die weiße Siedlung in Golzheim, deren kleine Atelierhäuser ausschließlich für Künstler reserviert sind. Die Grundrisse der Häuser sind gleich, ihr Innenleben grundverschieden. Hier lebt unser Schirmherr 2018.

 

Schon von der schmalen Franz-Jürgens-Straße kann man in das Areal des Ateliers des Bildhauers Peter Rübsam blicken: hinter hohen Hecken große gestaltete Steinblöcke in der Einfahrt, Marmor, Granit, Basalt aus der Eifel, ein tonnenschwerer Boxer erschöpft in der Ringecke aus Granit auf dem Rasen. „Den habe ich aus meiner Zeit in Antwerpen mitgebracht“, erläutert der Künstler unserer viersen°openart-Besuchergruppe und Vertretern unseres Sponsors der Volksbank. Im Gartenhintergrund eine große Studie für das monumentale Rheindahlener Steinzeittor.


 

Im Haus ist eine Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten zwischen dem winzigen Wohnraum und dem Atelier kaum vorgesehen. Vom Atelier, in dem gerade der Kopf einer Frau modelliert wird, blickt man durch eine Glaswand ins Wohnzimmer. Ein großer Flügel, fast raumfüllend, neben einem warmem Bollerofen, Dudelsackpfeifen neben Noten und ein Akkordeon geben einen Hinweis auf die umfassenden musischen Fähigkeiten des liebenswürdigen älteren Herrn, der in diesem Jahr der Schirmherr unseres Kunstfestivals sein wird.

 

Luxus lässt das kleine Atelierhaus nicht zu, ist auch von der  Lebenseinstellung des Künstlers, der  u.a. ein Monument wie das Gustaf-Gründgens-Denkmal am Düsseldorfer Schauspielhaus geschaffen hat, nicht notwendig. Dafür ist künstlerische Arbeit auf jedem Quadratmeter präsent. Selbst der Platz neben dem Lichtschalter dient als Skizzengrund für einen Lichtschalter – verwirrend real! Das Lager platzt vor Kunstkompetenz aus allen Nähten. Ein sinnlich betörender Frauentorso neben gefalteten Decken und Kissen aus Carraramarmor, einer modellierten lebensgroßen Büste seines Freundes Helge Schneider und einer aktuellen Studie eines Auftragswerkes über einen Düsseldorfer Köbes. Abstrakt „gebogene“ Steinkörper, so glatt, dass man sich fast darin spiegeln kann, wie Köpfe und Büsten in großer Realität.


Draußen auf dem Rasen das wellblechüberdachte Sommeratelier von Peter Rübsam erinnert an die Unterstände der Bildhauer in Pietrasanta. Eine Erinnerung an die Zeit des Arbeitsaufenthaltes des Künstlers in der toskanischen Bildhauerstadt. Marmorsplitter im ganzen Garten sind ein deutliches Zeichen der Produktivität dieses großen Künstlers.

 

Noch bei der Verabschiedung erklärt uns Peter Rübsam auf der Straße vor seinem Haus  die Geschichte der inzwischen denkmalgeschützten Künstlersiedlung. Ein Kleinod und eine grüne Idylle, kaum 500 m vom tosenden Verkehr der Theodor-Heuss-Brücke entfernt.

 

gez. Uwe Peters