Kunst-Zeit
Grußwort des Schirmherrn zur viersen°openart 2017
Ein Kunstfestival in einer Kleinstadt wie Viersen, - wer macht den so was?
Genau das machen einige Kunstverrückte, Südstadt-Enthusiasten und unverbesserliche Optimisten, sogar schon seit Jahren, und mit einem solchen Erfolg, dass sich viersen°openart kontinuierlich in
Umfang und Qualität weiterentwickelt und inzwischen einen festen Platz im kulturellen Jahresablauf unserer Stadt einnimmt.
Mit dem Begriff "art" ist natürlich Kunst gemeint, was immer das auch ist oder sein mag, - wer mehr dazu wissen möchten, sollte sich das Spektakel am 20. August 2017 auf jeden Fall ansehen. Der
Begriff "open" scheint mir schon von vorne herein mehrdeutig angelegt: offen für alle Kunstschaffenden, die mitmachen wollen - und Wohlwollen finden in den strengen Augen der Jury, offen für alle
Besucher aus nah und fern - und das werden von Jahr zu Jahr mehr, offen unter freiem Himmel, munter den Launen der niederrheinischen Wettergötter ausgesetzt - eben von Optimisten veranstaltet.
Die viersen°openart dauert nur einen einzigen Tag. Kunst braucht aber Zeit, - und die sollten Sie mitbringen, und zwar nicht nur Zeit und Muße zur Betrachtung der Kunstwerke, sondern auch Zeit
für Gespräche und zum Kennenlernen der Künstler und nicht zuletzt auch Zeit für die musikalischen und kulinarischen Genüsse, - Kunst-Zeit.
In diesem Jahr habe ich die Freude und die Ehre, Schirmherr der viersen°openart 2017 sein zu dürfen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem kunstbegeisterten openart-Team, ich zähle
auf kunstsinnige Wettergötter, um kein Regenschirmherr werden zu müssen und ich wünsche der diesjährigen Veranstaltung viel Kunstverstand und Kunstgenuss, große Kunst und riesigen Erfolg.
Stefan Kaiser
STEFAN KAISER
BRASSELSTR.104
D-41747 VIERSEN
1952 geboren in Viersen
1971-76 Studium an der Staatl. Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Joseph Beuys und Prof. Erwin Heerich
1972-74 Studium am Werkseminar Düsseldorf
seit 1978 tätig als Zeichner, Fotograf und Bildhauer
seit 1980 Mitglied der GKK (Gemeinschaft Krefelder Künstler)
1986-89 Lehrauftrag an der Fachhochschule für Design Dortmund
Lebt und arbeitet in Viersen
Einzelausstellungen(Auswahl):
1981 Viersen, Galerie Taube
1982 Neukirchen-Vluyn, Galerie Kulturhalle
1984 Mönchengladbach, Städt. Museum Abteiberg
1986 Viersen, Städt. Galerie im Park
1988 Nettetal, Werner-Jaeger-Halle
1991 Krefeld, Galerie Peschken
1992 Krefeld, Kunstspektrum GKK
1993 Erkelenz, Haus Spiess
1994 Mönchengladbach, Galerie Noack
1996 Krefeld, Galerie Fochem
1997 Viersen, Städt. Galerie im Park
1998 Kempen, Kunstraum Städt. Kramer-Museum
1999 Krefeld, Kunstspektrum GKK
1999 Kranenburg, Katharinenhof
2000 Wachtendonk, Aqua-Aktion IV
2004 Krefeld, GKK Kunstspektrum
2005 Grevenbroich, Galerie Judith Dielämmer
2010 Nettetal, Werner-Jaeger-Halle
2011 Krefeld, Galerie Meta Weber
2012 Viersen, Galerie Alte Lateinschule (mit Georg Ettl)
2014 Zülpich. Galerie Roy
2015 Krefeld, Galerie Meta Weber
2016 Grevenbroich, Galerie Judith Dielämmer / Kunstpreis der Galerie
Gruppenausstellungen: (Auswahl) 1985 Galerie Kausch, Kassel; Atrium am Elisenbrunnen, Aachen; Waaggebouw, Leiden (NL); 1987 Krefeld; 1988 Arcen (NL); 1996 Baugé (F), Chateau de Bauge; 2000 Leicester (GB); Heidelberg, Forum für Kunst; Mönchengladbach, Galerie Strunk-Hilgers; 2001 Bergisch-Gladbach, Kreishaus; 2007 Krefeld, Cargill; 2008 Mönchengladbach Schloss Wickrath; 2012 Stadtmuseum Borken, Beuys und Schüler; 2015, Heyne-Kunst-Fabrik, Offenbach
Ausstellungsbeteiligungen: u.a. 1983 Krefeld, Kaiser-Wilhelm-Museum; 1998 Karlsruhe "Das Stilleben als Weltbild"; 1999 Prent '99, Nimwegen (NL), 2000-2003 / 2005-2007 Große Kunstausstellung NRW Düsseldorf; 2006 Buxheim, Schwäbische Skulptura; 2012 / 2014 Korschenbroich, Kunst im Blick; 2013 Abtei Brauweiler, Kunsttage Rhein-Erft; 2015 Wesseling, 10. Kunstpreis Wesseling: Auf der Suche nach Licht
Öffentliche Ankäufe:
1981 Museum Mönchengladbach / 1982 Mönchengladbach, Schloss Rheydt / 1986 Städt. Sammlung Viersen / 1986/87 Steintormuseum Goch / 1993 Erkelenz, Haus Spiess / 1999 Kranenburg, Katharinenhof 2004 Kreismusikschule Viersen
Kunst im öffentlichen Raum:
2005 Duisburg, Straßenbahnhaltestelle St. Anna-Krankenhaus
2008 Mönchengladbach-Neuwerk, Niersverband, Foyer des Klärwerks
Internet-Präsenz: www.gkk-ev.de/katalog/kai.htm
wikipedia stefan Kaiser
10. Juni 2017 | 00.00 Uhr Rheinische Post Von Jutta Langhoff
Kamp-Lintfort
Stefan Kaiser komponiert die Natur in seinen Bildern
Kamp-Lintfort. Landschaften mit ganz weiten Horizonten, davor mal ein Haus, eine Reihe Bäume oder eine filigrane Brücke und darüber immer ein wolkenreicher Himmel. Das sind die Motive einer Kunstausstellung des Viersener Künstlers Stefan Kaiser, die jetzt ab Sonntag einem Monat lang in der westlichen Orangerie des Terrassengartens am Kloster Kamp zu sehen sind.
Nichts Ungewöhnliches für niederrheinische Betrachter, sollte man meinen, doch in diesem Fall lohnt es sich, die Arbeiten von Stefan Kaiser nicht nur von weitem zu betrachten. Der 64-jährige Viersener, und langjährige Kunstlehrer am Viersener Gymnasium ist nämlich kein üblicher Landschaftsmaler. Er ist eher so etwas wie ein Bildkonstrukteur. Seine Darstellungen sind nicht nach der Natur gemalt, sondern raffiniert komponierte Mischungen aus verschiedenen fotografischen Elementen, Buntstiftzeichnungen und gezielt gestalterisch eingesetzten Handschriften, die sich dem Betrachter erst bei näherem Hinsehen offenbaren.
"Ich habe zu den meisten meiner hier zu sehenden Bilder einen passenden handschriftlichen Text geschrieben, den ich dann fotografiert und am Computer zum Beispiel zur Schattierung der Wolken oder als strukturierendes Element für die Bildkomposition eingesetzt habe", beschreibt er selber seine ungewöhnliche, künstlerische Arbeitsweise. Daneben arbeitet er aber auch mit ganz konkreten Drahtkonstruktionen, die er zum Beispiel als "verrückte, windige Brücken ohne Endpunkt" in seine fotografierten Landschaften oder in zarte, aus durchscheinendem Papier zusammengesetzte Fahnen einbaut.
Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten von Stefan Kaiser stammen allesamt aus der Zeit zwischen 2012 und 2017. Sie sind die Folge eines künstlerischen Großauftrages, bei dem er sich mit der Darstellung von niederrheinischen Kopfbuchen befasst hatte. "Ich war immer ein Zeichner, und daher fasziniert von den skurrilen Formen und Rindenstrukturen dieser Bäume", beschreibt er seine dabei gemachten Erfahrungen. "Danach wollte ich allerdings mehr die Weite der Landschaft darstellen." Das ist ihm gelungen.
Die unter dem Titel "Firmamental" des Viersener Künstlers Stefan Kaiser in der westlichen Orangerie des Klosters Kamp gezeigte Ausstellung wird am Sonntag, 11. Juni, um 11.30 Uhr eröffnet und ist dort bis zum 9. Juli jeweils von Dienstag bis Samstag zwischen 14 und 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr kostenfrei zu besichtigen.
Quelle: RP
Konstruktionen der weiten Landschaft auf Kloster Kamp
Klara Helmes
10.06.2017 - 18:00 Uhr NRZ
Kamp-Lintfort. Kamp-Lintfort: Stefan Kaiser zeigt seine Werke in der Westlichen Orangerie. Himmel und Erde, Wolken und Firmament folgen der Geometrie.
Man sieht es den Bildern Stefan Kaisers nicht auf den ersten Blick an, nach welchen Techniken er arbeitet. Zunächst erscheinen sie wie Fotos, die mit handgeschriebenen Texten versehen sind. Es sind aber oft viele Fotos, die er dann verändert und wieder zusammenstellt, bis sich ein für ihn gültiges Bild ergibt. „Firmamental“ nennt Kaiser seine aktuelle Ausstellung in der Westlichen Orangerie am Kloster Kamp. Vor allem die offene Landschaft, der weite Himmel und dicke Wolkenmassive haben es ihm angetan. Und immer ist es die vom Menschen beeinflusste Natur, die Kaiser geometrisch genau abzubilden versucht; konstruierte Landschaften.
Da ist beispielsweise der Barockgarten mit dem Kloster. „Wer genau hinschaut merkt, dass da etwas nicht stimmt“, gibt Kaiser unumwunden zu. Er habe die Türme des Gebäudes so in Szene gesetzt, dass das Gesamtbild einer Geometrie folge. „Die Gebäude links daneben fehlen daher ganz.“
Firmament und mental – „man soll ja denken“, mahnt der 65-Jährige. Da schwebt eine Brücke aus Draht durch das Bild bis weit hinein in den Himmel – „sie hört kurz vor dem Ziel ganz unerwartet auf.“ Der Draht ist durch das Bild geknüpft, eine Brücke, die nicht funktionstüchtig ist.
Menschen sucht der Betrachter vergebens in den Bildern Kaisers. Er zeigt die vom Menschen gestalteten Landschaften, auch Kopfbäume, vom Menschen in Form gezwungen, die zusammen mit dem Himmel, den Wolken, Spiegelungen am oberen Rand des Bildes und immer wieder die Schrift der Farbstifte, die sich über all das zieht – eine große Komposition, liniengenau zu einem geometrischen Ganzen zusammengefügt. Da ist schnurgerade der Rhein, dazu das Ufer, der Deich im Schnee mit Schifffahrtszeichen, ein beeindruckendes Wolkenmassiv darüber, dann freier Himmel und das gespiegelte Ufer als oberer Bildabschluss.
Als Student beim großen Joseph Beuys
Zu solchen Fotokonstruktionen wählt Kaiser mit Bedacht die Farben. „Sie sind oft entsättigt oder ganz ins Schwarz-Weiße überführt“, erklärt der Künstler.
Stefan Kaiser studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys und Erwin Heerich. Er war tätig als Kunsterzieher, Zeichner und Bildhauer und hatte einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Design in Dortmund. Heute lebt und arbeitet Stefan Kaiser in seiner Heimat Viersen.